Ein Projekt, das wir brauchen
von Annette Lippstreu
Friedrich-Schiller-Gymnasiums Calbe/Saale

Bildautor: R. Strohschein
Nach den beiden Vorgängerjahrgängen erlebten auch beide neunten Klassen des Friedrich-Schiller-Gymnasiums Calbe/Saale am 12. September 2022 das landesweite Schulprojekt Bewegung verbindet – Rollstuhlsport macht Schule.
Das Team um Projektkoordinator Volker Möws vom BG Klinikum Bergmannstrost Halle traf zu Unterrichtsbeginn mit mehr als 30 Rollstühlen im Gepäck ein, um den Jugendlichen in zwei Durchgängen durch praktische Erfahrungen Einblicke in das Lebensfeld von Menschen mit Beeinträchtigung zu geben. Aufmerksam und interessiert erlebten die 44 Schülerinnen und Schüler ihre Schulumgebung in Alltagsrollstühlen, kämpften sich bergan, über Bordsteinkanten und Kopfsteinpflaster. In der Sporthalle erlebten sie unter Anleitung von Rolli-Trainer Mathias Sinang, einem echten Rollstuhlfahrer und Robert Strohschein vom BSSA sportliche Aktionen im Rollstuhl und kamen beim abschließenden Rolli-Basketball-Spiel voll auf ihre Kosten. Zwei ukrainische Gastschülerinnen machten engagiert mit und da sie bereits sehr gut Deutsch sprechen, bildeten sie mit den anderen Jugendlichen eine tolle Einheit. Nach den Aktivphasen kamen die Jugendlichen noch mit Mathias ins Gespräch und erfragten zum Beispiel, ob und wie er Auto fährt. Wie reagierte er auf die Diagnose Querschnittlähmung, welche Sportarten hat er ausprobiert, ist er schon einmal aus seinem Rollstuhl gefallen und wie ging er damit oder einem platten Reifen um.
Die begleitenden Pädagog*innen des Gymnasiums waren ebenso begeistert wie die Neuntklässler. Der stellvertretende Schulleiter Manfred Bäthge brachte es auf die kurze Formel: „Das ist ein Projekt, das wir brauchen“. Wiederholungsbesuche in Calbe stehen also auf dem Programm.