Ist der Alltag im Rollstuhl schwer?
von Annette Lippstreu
Sekundarschule „Friedrich Ludwig Jahn“ in Freyburg/Unstrut

Bildautor: pandamedien
Wie bereits die Jahrgänge seit 2016 hatten auch die Schülerinnen und Schüler der beiden jetzigen neunten Klassen der Sekundarschule „Friedrich Ludwig Jahn“ in Freyburg/Unstrut am 1. November 2021 die Chance, das landesweite Schulprojekt Bewegung verbindet – Rollstuhlsport macht Schule zu erleben. Kontinuierlich organisiert Beratungslehrkraft Isabell Dreßler diese außergewöhnlichen Schulstunden mit den Rolli-Trainern.
So stellten sich die knapp 40 Neuntklässler der rollenden Herausforderung. Witterungsbedingt konnte die Rolli-Erkundungstour in der Schulumgebung nicht umgesetzt werden. Stattdessen bot Projektkoordinator Volker Möws vom Bergmannstrost ein Alternativprogramm in der Sporthalle. Fahrübungen mit dem Alltagsrollsuhl, nachempfundene Kanten und Untergründe. Vorwärtsfahren war für die Jugendlichen kaum ein Problem, rückwärts dagegen schon. Auch die Fahrt über Turnmatten stellte sich für so Manchen als Herausforderung dar, muss man dabei doch leicht die kleinen Vorderräder ankippen.
Dass Rollstühle auch als Sportgerät taugen, erfuhren die Schüler*innen anhand von Bewegungsspielen und Rolli-Basketball unter der fachkundigen Anleitung von Rolli-Sportler Mathias Sinang und Robert Strohschein vom Behinderten- und Rehabilitations-Sportverband Sachsen-Anhalt. Nach etwas Training gelang auch der eine oder andere Treffer beim Rollstuhlbasketball, das spornte an.
In der bewährten Fragerunde am Ende der Projektdurchgänge wollten die jungen Leute u. a. erfahren, wodurch Mathias, der echte Rollstuhlfahrer im Projektteam, im Rolli landete, was er in den rund 30 Jahren Rollstuhlleben beruflich gemacht hat und wie er für sich den Alltag empfindet, welche Schwierigkeiten es gibt.
Für die Klasse 9b, die im ersten Durchgang dran war, gab es eine begleitende Herausforderung, denn ein MDR-Team filmte das sportliche Treiben. So mussten sich die Schüler*innen unter dem „Auge der Kamera“ beweisen und auch Fragen am Mikrofon beantworten.